KfW Bank Vorständin Christiane Laibach zu Besuch bei LIMBUA
Große Freude in Kenia: Christiane Laibach, Vorständin der KfW Entwicklungsbank, und ihr Team haben die Reise von Deutschland aus angetreten und unseren LIMBUA Standort in Ena besucht.
Zusammen mit Kristina Laarmann (Leiterin des KfW-Büros in Kenia), Barbara von Toll (DEG-Regionaldirektorin für Ostafrika) und Christoph Tiskens (Direktor für Ostafrika und die Afrikanische Union, KfW) standen Themen wie nachhaltige Landwirtschaft und lokale Wertschöpfung im Mittelpunkt. Der Besuch bot uns die Gelegenheit, direkt vor Ort zu zeigen, wie unsere Arbeit die Region positiv beeinflusst und wie wir die Partnerschaft mit der KfW DEG weiter ausbauen können.
V.l.n.r.: Lukas Macharia, Abigail Birech, Michael Langat, Kenneth Waweru, Kristina Laarmann (KfW), Christiane Laibach (KfW), Peter Wangara (LIMBUA Director), Barbara von Toll (DEG), Christoph Tiskens (KfW), Boniface Mutua, Ruth Imbahale
Einkommen durch Mischanbau: Ein Blick auf die Erträge der Kleinbauern
Der lokale Verkauf von Nahrungsmitteln, die auch für den Eigenbedarf angebaut bzw. produziert werden, wie Bananen, Milch und Eier der eigenen Tiere, ist eine weitere Einnahmequelle der Bauern für ihren Lebensunterhalt.
Bio-Bananen sind eines der zahlreichen landwirtschaftlichen Produkte auf einer biologischen Mischfarm
Wichtige Betriebsmittel - Kompostdünger als Schlüssel zur nachhaltigen Landwirtschaft
Christiane Laibach und ihr Team haben während ihres Besuchs die Bedeutung und Kosten der landwirtschaftlichen Betriebsmittel kennengelernt. Das mit Abstand am meisten benötigte Betriebsmittel der Kleinbauern ist Kompostdünger. Wir erläuterten, dass jeder Bauer einen Komposthaufen auf seinem Grundstück besitzt, und von unseren Agronomen aktiv bei der Herstellung von hochwertigem Kompost aus den Materialien, die direkt auf dem Hof verfügbar sind, unterstützt wird.
Zusätzlich informierten wir über unser Kompostprojekt in Ena, bei dem mittels der Umwandlung von Bio-Produktionsabfällen Kompost für die LIMBUA Kleinbauern erzeugt und ihnen kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.
Kompost ist eines der am meisten benötigten Betriebsmittel auf den Bio-Mischfarmen
Bio-Kleinbäuerin Anisa: Ein Blick auf eine erfolgreiche Mischfarm
Der herzliche Besuch bei einer unserer LIMBUA Kleinbäuerinnen war zweifellos einer der Höhepunkte unserer gemeinsamen Zeit mit den Gästen. Ihr beeindruckender Hof ist eine Agroforstwirtschaft mit 15 verschiedenen Kulturen wie Macadamia, Avocado, Mango, Kaffee, Bananen, Zuckerrohr, Maniok, Pfeilwurzeln, Futterpflanzen (Napiergras) sowie Tieren wie Rindern und Hühnern. Sie betreibt den Hof im gemischten ökologischen Landbau, der die höchste Stufe der Biodiversifizierung umfasst.
Auch Anisa stellt hochwertigen Kompost aus Materialien her, die direkt auf ihrem Grundstück verfügbar sind. Die Ergebnisse sind klar sichtbar: Die Pflanzen gedeihen prächtig und alle Bäume auf ihrem Hof waren entsprechend gut mit diesem natürlichen Dünger versorgt.
Steckbrief Anisa Kina Kivuti:
- Ist seit 2017 LIMBUA Vertrags-Bäuerin
- Führt den 8090 m² großen Bio-Hof in Vollzeit
- Anbau von 15 verschiedenen Bio-Kulturen (Macadamia, Mango, Bananen, Kürbisse etc.)
- Sie hat u.a. 63 ausgewachsene + 20 junge Macadamia-Bäume, 2 ausgewachsene + 22 junge Avocado-Bäume
- Verwitwet, drei Kinder
- Einer der Söhne ist bei LIMBUA angestellt
- Von dem Einkommen aus der Kooperation mit LIMBUA hat sie ein Haus aus Stein bauen und ihre Kinder ausbilden können
Kleinbäuerin Anisa war sichtlich erfreut über den Besuch des KfW DEG Teams aus Deutschland
Zusätzlich zeigte Anisa uns ihre Solaranlage, welche sie mit dem Einkommen durch den Verkauf ihrer Ernten erwerben konnte. Die Anlage liefert genügend nachhaltige Energie für die Beleuchtung ihres Hauses und eine Steckdose für ihren Fernseher.
Anisas Sohn, Christopher Kibara, arbeitet in der Sicherheitsabteilung unseres LIMBUA Standortes in Kithungururu. Wir setzen uns dafür ein, möglichst viele junge Menschen und Familienmitglieder der Kleinbauern bei LIMBUA zu beschäftigen und ihnen somit ein eigenes Einkommen in der ländlichen Region zu ermöglichen.
Zwischenfruchtanbau in der nachhaltigen Landwirtschaft
Der Besuch bei Anisa verdeutlichte auch, wie wichtig der Zwischenfruchtanbau für die Resilienz von Landwirtschaftsbetrieben ist. Durch den Anbau einer Vielzahl von Pflanzen in unterschiedlichen Höhen – von hoch aufragenden Bäumen über Futterpflanzen bis hin zu den dazwischenliegenden Kaffeesträuchern – wird eine effektive Bodenbedeckung erreicht, die gesunde Böden fördert und die Ansammlung von erntespezifischen Schädlingen und Krankheiten reduziert.
Das Zusammenspiel von Nutzpflanzen und Tieren auf dem Hof ist ein weiteres Beispiel für die nachhaltige Kreislaufwirtschaft: Die Rinder liefern wichtigen Dünger, der den Boden nährt, während die Pflanzen auf dem Boden wiederum die Rinder ernähren. Diese symbiotische Beziehung unterstützt nicht nur die Umwelt, sondern sichert auch mehrere Einkommensquellen für die Landwirte das ganze Jahr über.
Tiere spielen eine entscheidende Rolle in der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft
Durch die Konzentration auf den Anbau von Lebensmitteln, die sowohl zur Ernährung der Familien als auch zur Erzielung eines Überschusses verwendet werden, sorgt Anisa dafür, dass ihr Betrieb sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch nachhaltig bleibt. Das Modell der Agroforstwirtschaft, das Obst- und Nussbäume mit weiteren einheimischen Baumarten kombiniert, schafft ein angenehmes Mikroklima und verhindert den Anreiz, Bäume zu fällen, die Einkommen bringen, im Vergleich zu einer reinen Baumwirtschaft, die nur auf die Holzproduktion ausgerichtet ist.
Die Bedeutung der KfW Bank für LIMBUA
Christiane Laibach inspiziert einen Macadamia Sprössling in der Baumschule
Danke für den Besuch, Christiane Laibach und Team!