Abfallverwertung neu gedacht: Partnerschaft mit Omnivore Recycling
Abfallverwertung im Sinne der Kreislaufwirtschaft: von Produktionsabfällen zu Tierfutter und Dünger für lokale Kleinbauern
Die Landwirtschaft in Kenia steht vor zahlreichen Herausforderungen, insbesondere für Kleinbauern, die oft mit hohen Produktionskosten konfrontiert sind: Futtermittel für Hühner und Fische machen in vielen Fällen bis zu 90 % dieser Kosten aus. Konventionelle Futtermittel sind oft teuer und werden meist aus importierten Rohstoffen hergestellt, was die Kosten für Kleinbauern in die Höhe treibt und gleichzeitig die Umwelt durch weite Transportwege belastet.
Um mögliche Lösungen für diese Belastung zu entwickeln und gleichzeitig nachhaltige Alternativen zu Soja, Mais oder Fischmehl zu fördern, haben LIMBUA und Omnivore Recycling eine Partnerschaft ins Leben gerufen. Durch die Zusammenarbeit können wir zwei entscheidende Bedürfnisse der kenianischen Kleinbauern direkt adressieren: die Bereitstellung von hochwertigem, erschwinglichem Tierfutter und organischem Dünger.
Wie das funktioniert?
Mittels Verwertung von organischen Abfällen der LIMBUA Produktion durch Insektenlarven des innovativen Systems von Omnivore Recycling. Die Insektentechnologie ist in der Lage, Nährstoffe zurückzugewinnen und bietet somit eine Proteinquelle für Tierfutter.
Zum Start des Pilotprojekts besucht uns das Omnivore Recycling Team an unserem Produktionsstandort in Ena. Sie lernen die Abläufe der Avocado- Mango und Macadamia Produktion kennen und bilden Teams zur Implementierung der ersten Container Anlage zur Abfallverwertung mittels Insektenlarven.
Marius Wenning, Gründer von Omnivore Recycling, inspiziert den LIMBUA Bio-Kompost - unter anderem bestehend aus Resten der Avocado-Produktion
Risiken der konventionellen Futtermittelproduktion
Die konventionelle Futtermittelproduktion, insbesondere die Verwendung von Fischmehl, birgt erhebliche Umweltprobleme. Fischmehl wird aus wild gefangenen Fisch hergestellt und ist eine bedeutende Proteinquelle in der Tierhaltung, insbesondere in der Aquakultur.
Doch das Verfüttern von wildem Fisch an gezüchtete Fischen für die Lebensmittelproduktion ist nicht nur in sich schon widersprüchlich sondern führt auch zu ernsten, ökologischen Problemen, wie unter anderem der Dezimierung der Fischbestände in den Meeren (auch durch Beifang) und erhebliche CO2 Emissionen aufgrund von Transport und Produktion.
Soja und Mais als Futtermittel für die Viehwirtschaft führen neben weiteren Problemen zu Entwaldung und Lebensraumverlust für Mensch und Tier, Verarmung der Böden und Schädigung der Umwelt durch den intensiven Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln. Daher kann der Einsatz der Technologie von Omnivore Recycling in Kombination mit biologischen Abfällen eine innovative Problemlösungsstrategie darstellen.
Abfallverwertung von Produktionsabfällen: Ein weiterer Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft
Bei LIMBUA setzen wir uns von Beginn an für eine nachhaltige Nutzung unserer Ressourcen ein. Während ein Großteil unserer Produktionsabfälle bereits zu Bio-Kompost für die Kleinbauern umgewandelt wird, bietet die Partnerschaft mit Omnivore Recycling eine zusätzliche Dimension der Abfallbewirtschaftung: Durch die Verarbeitung unserer organischen Abfälle, bestehend aus Resten der biologischen Avocado-, Macadamia- und Mango Produktion, schaffen wir einen neuen Weg zur Nutzung dieser Ressourcen.
Die Abfallverwertung erfolgt in einem skalierbaren Containersystem von Omnivore Recycling, bei dem jede Einheit mit Insektenlarven ausgestattet ist und bis zu 1 Tonne Bio-Produktionsabfälle täglich umwandeln kann. Im Laufe des Projekts wird eines dieser Containersysteme an unserem Produktionsstandort in Ena installiert, wobei bei Bedarf weitere Einheiten hinzugefügt werden können, um die Kapazität zu erhöhen.
Es geht dabei um mehr als nur um Recycling; es geht darum, ein System zu schaffen, in dem Ressourcen wiederverwendet werden, wodurch der Bedarf an neuen Rohstoffen verringert und Abfall minimiert wird.
Umwandlung von organischen Abfällen zu Tierfutter und Dünger für die Kleinbauern
Vom Abfall zur Ressource: Umwandlung von organischen Produktionsabfällen zu Tierfutter und Dünger
Die Partnerschaft mit Omnivore Recycling basiert auf einem mehrstufigen Prozess, der sich auf die Larven der Schwarzen Soldatenfliege (BSF) als Hauptakteur konzentriert. Dies sind die wesentlichen Schritte:
Installation des Containersystems: Omnivore Recycling installiert zunächst einen spezialisierten Container als Pilotprojekt an unserem Produktionsstandort in Ena. Dieses System kann täglich bis zu 1 Tonne organischen Abfall verarbeiten und lässt sich bei Bedarf durch Hinzufügen weiterer Container skalieren, um die Kapazität zu erhöhen.
Verfütterung des Bio-Abfalls: Die Reste der LIMBUA Produktion werden als Gemisch in den Container gegeben, wo sie als Futter für die Larven der Schwarzen Soldatenfliege dienen. Diese Larven sind bekannt für ihre Fähigkeit, organisches Material schnell und effizient abzubauen.
Larven der Schwarzen Soldatenfliege (BSF) - nicht nur Hühner wissen diese Proteinquelle zu schätzen
Ernte der Endprodukte: Nach der Verfütterung werden die Larven, die nun einen hohen Proteingehalt von 40-50 % aufweisen, geerntet. Diese proteinreichen Larven sind ein hervorragendes Futtermittel für Hühner und Fische, was den Kleinbauern hilft, die hohen Kosten für konventionelles Futter zu senken. Zusätzlich entsteht Frass, ein nährstoffreicher Dünger aus den Ausscheidungen der Larven, der entweder direkt in der Landwirtschaft verwendet oder mit Kompost gemischt werden kann, um den Nährstoffgehalt weiter zu erhöhen.
Vorteile für Kleinbauern und die Umwelt
Die Endprodukte dieser innovativen Abfallverwertung sind nicht nur nachhaltig, sondern auch äußerst wertvoll für die lokale Landwirtschaft. Der BSF-Dünger verbessert die Bodenfruchtbarkeit und unterstützt die Erträge der Bauern, während das proteinreiche Insektenfutter eine kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Futtermitteln darstellen kann.
Ein Team von LIMBUA Mitarbeitenden unterstützt das Omnivore Recycling Team bei der Implementierung der Container Anlage
Pilotprojekt Insektenprotein - wie geht es jetzt weiter?
Für LIMBUA bedeutet diese Partnerschaft eine wichtige Diversifizierung unserer Abfallbewirtschaftungsstrategien. Durch die Zusammenarbeit mit Omnivore Recycling arbeiten wir weiter daran, den ökologischen Fußabdruck unserer Produktion zu minimieren und gleichzeitig die lokale Landwirtschaft in Kenia zu unterstützen. Diese innovative Lösung zeigt, wie Kreislaufwirtschaft praktisch umgesetzt werden kann und bietet ein Modell, das auch für andere Unternehmen und Regionen von Interesse sein könnte.
In den kommenden Wochen werden wir den Fortschritt des Projekts beobachten und erste Einblicke in die Lebensmittelverwertung sowie den wertvollen BSF-Düngers geben. Wir freuen uns, weitere Einblicke der Reise zu teilen und weitere Updates über die nächsten Entwicklungen und Ergebnisse dieses Pilotprojekts zu veröffentlichen.